Nach dem Frühstück lernten wir Frau Gräbner kennen, eine pensionierte Hauptschullehrerin mit einem schier unendlichen Wissen über Afrika, die Buschmänner, die Dünen, die Pflanzen, über quasi alles und dem nicht pensionierten Wunsch, auch bei anderen Begeisterung für die Welt zu wecken und Wissen zu vermitteln.
Auch sie war eine begeisterte Radreisende, die alle Vorlieben und Nöte kannte. Später bereiste sie mit ihrem Mann, einem Biologen, die ganze Welt, vor allem aber Afrika. Irgendwann kauften sie die Farm als Alterssitz. Leider starb ihr Mann vor 6 Jahren.
Zwischenzeitlich richtete sie ein kleines Gästehaus ein und 3 sehr individuelle Zeltplätze. Diese waren liebevoll gestaltet mit einem Boden aus Steinen aus ihren Feldern, einer sondergefertigten, steinernen Tischplatte, einer Komposttoilette und einer Buschdusche sogar mit praktischen Haken aus Holzästen.
Beim Kaffee im Morgenlicht auf Frau Gräbners Veranda wurde schnell klar: Wir bleiben!
Frau Gräbner hatte uns nämlich angeboten, uns und unsere Räder mit ihrem 4 x 4 die drei Sandkilometer zur Pad zu fahren, da sie sowieso einiges auf ihrem Land und dem ihres Nachbarn kontrollieren müssen. Da könnten wir selbstverständlich auch mitfahren. Und ob wir wollten, was für eine Chance mehr Innenansichten zu erleben. Letztendlich verabredeten wir eine Fahrt von ca. 60 km bis über die vermeintlich kritische Stelle hinaus. Leider hatten wir ja unseren Zeitrahmen, der zu diesem Zeitpunkt noch sehr straff aussah.
Diesen Tag nutzten wir, um die angebotenen Führungen und Spaziergänge zu machen.
Gunsbewys liegt auf einer flachen Senke zwischen den Tirasbergen und den roten Dünen der Namib. Augenblicklich war die Senke gefüllt mit gelb wogendem Gras, weil es außergewöhnlich viel geregnet hatte. Dieser Anblick soll selten sein, wie uns immer wieder gesagt wurde. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es in den normalen, trochenen Jahren hier aussehen mag.
Das Gebiet ist offiziell noch wenig geologisch kartiert, was Frau Gräbner bedauerte. Allerdings hatte sie die Unterlagen einer Studentin/Dokorandin(?), die ich mir anschauen durfte.
Wir fuhren auf einem kleinen Farmpad hinüber zu den Tirasbergen. Frau Gräbner beantwortete alle gestellten Fragen und zahlreiche nicht gestellte, ob es nun um die allanwesende Umzäunung ging, um beleibte Südafrikaner, die sich laut und schlecht benehmen oder um Pflanzen ging.
Am Fuße der Tirasberge lebten die Buschmänner, die San. Hier hatten sie im Schutz von großen Granitblöcken vor den aus Osten fallenden Winden ihre Sitzplätze.
Schwach waren Zeichnungen zu erkennen von grazilien Gestalten. Die Farbe für ihre Zeichnungen mischten die San aus Blut, Eisenoxyd und Eiweiß als Bindemittel.
Häufige Funde sind Reibsteine, mit denen die San auf flachen Granitblöcken ihre gefundene Getreide-Nahrung zerrieben, mahlten und pressten. Diese Platten Sind spiegelglatt. Alle Funde haben Frau Gräbner und ihre farbigen Angestellten selber gemacht. Sie erzählte, dass ihr Auge mit der Zeit immer besser geschult war.
Eine ganz große Besonderheit sind diese schwarzen Steine. Die Seite glänzt so, weil sich hier Nashörner gekratzt haben indem sie ihren Körper immer wieder am Stein entlang rieben. Dieses muss lange her sein, weil durch Erosion und Sedimentation die Steine mittlerweile teilweise vergraben sind.
Die Atmosphäre war sehr friedlich. Wie mag es den Menschen hier ergangen sein, bevor sie vertrieben wurden und ihre Land eingezäunt wurde?
Gestein wird in der Wüste besonders "strapaziert". Es gibt nie schützende Pflanzen, die Sonneneinstrahlung ist mächtig, was zu den Schuppen führt. Die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind beträchtlich und für die Frostsprengung verantwortlich.
Die entstandenen "Wollsäcke" sind Granit typisch. Wir kennen so etwas bereits aus Tafraoute/Marokko und natürlich in anderem Ambiente aus dem Harz.
Die gelben Pflanzen davor haben bei Bewegung durch Berührung heftige Gerüche verbreitet. Leider weiß ich den Namen nicht mehr. (Falls ihn jemand weiß, bitte mail)
In dieser schönen Ecke der Welt sahen wir unser erstes großes Webervögelnest. Später sollten wir noch viel gigantischere sehen, doch jetzt staunten wir nicht wenig.
Wir warfen nur einen kurzen Blick von unten in die Nester, weil die Vögel sich durch uns gestört fühlten und laut protestierend davon flogen.
Auf diesem Baum hatte sich ein kleiner Raubvogel niedergelassen. Im Hintergrund sind die Namib-Dünen zu sehen, allerdings durch das Tele näher als in Wirklichkeit.
Abendspaziergang auf die Dünen .......
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13 July 2006
11 July 2006
4 - von Aus in die Namib
Jetzt war es soweit. Alle Nervosität war in den letzten Tagen verflogen. Wohlgemut machten wir uns auf die Pad, wie die unasphaltierten Wege hier heißen.
Vor allem für Frank mit dem schweren Hänger war es anfangs sehr ungewohnt, das Gleichgewicht zu halten. Streckenweise war es aber so schön wie Gleiten durch Tiefschnee :-).
Wie von Steve angekündigt, ging es nur abwärts. Allzu lange fuhren wir aber nicht mehr, denn die Tage sind halt kurz und wir wollten nicht später als in der Dämmerung aufbauen.
Wir sind "wildes" Zelten gewohnt, aber hier war es in der ersten Stunde schon unheimlich. Wir beide alleine in der riesigen Weite. Nicht einmal ein Baum neben uns, der Halt gegeben hätte. Mit Hilfe der neu erworbenen Satellitenkarte stellten wir fest, dass die Hügel vor uns 50 Kilometer entfernt sind. Und wir sahen jeden Meter der schnurgeraden Pad! Die gefahrenen 15 km zurück waren zu sehen, als ob es nur ein Katzensprung war.
Spätestens mit dem Erscheinen der wunderbaren Milchstraße hatten wir uns daran gewöhnt. Als dann noch der fettgelbe Mond auftauchte, waren wir nur noch begeistert.
Am nächsten Morgen rannten die ersten Kilometerzehner unter unseren Reifen weg, dass es eine Freude war. Mit Fernblick in alle Richtungen machten wir eine vorgezogene Mittagspause.
Über der Namib war eine Nebelschicht zu sehen. Zu dem Zeitpunkt nahmen wir an, dass es sich um den angekündigten Morgennebel handelt und wunderten uns nur, dass er so lange anhielt.
Nun kam auf uns die Entscheidung zu, ob wir die Nebenpad D 707 unter die Räder nehmen sollten oder es doch lieber sein lassen. Die netten Leute aus dem Namibia-Forum hatte mich mit Photos versorgt und Steve meinte, dass bis auf 2-3 Kilometer in einer langen Kurve alles okay sein sollte. Als Radfahrer mit schwerem Gepäck ist allerdings selbst wenig Sand schon ein Mühsal. Mich reizte es aber nach wie vor ungemein. Seitdem ich irgendwo im Netz mein erstes Bild der dortigen Landschaft gesehen hatte, war ich infiziert.
Als wir an der Abzweigung zur D 707 angekommen waren, war auch bei uns kein Sonnenschein mehr. Im Gegenteil, es windete heftig, war grau und ungemütlich. Die stärkende Kaffeepause konnte ich knicken. Am liebsten wäre ich gleich in meinen Schlafsack gekrochen. Das, was ich auf dem Hinweisschild sah, brachte mich erst recht fast zu schlechter Laune. Ich hatte nämlich 13 km zur Farm im Kopf, ausgeschildert waren aber 30. Ich prüfte alle Karten und Reiseführer - und es stimmte. Ich hatte wohl eher meinen Wunsch als die Realität abgespeichert. Mittlerweile war das Fahren anstrengender geworden: leicht hoch und schottriger. Schüttelnd vor Kälte schrumpfte unser Mut ganz klein.
Die D 707 war anfangs so sandig, dass wir entgegen Steve's Angaben, die uns so positiv gestimmt hatten, ans Umdrehen dachten.
Doch plötzlich begann eine gut zu fahrende Berg- und Talbahn. Später hängte ich mich in den kleinen Windschatten, den Frank + Yak bildeten So ging es.
Kurz vor Gunsbewys wurden wir von einer irren Lichtstimmung belohnt.
Auf den nächsten Bildern sieht man die Zäune, die uns (fast) die ganze Zeit über begleiteten. Da wir dies wussten, hatten wir uns vorgenommen, sie einfach zu akzeptieren.
Womit ich nicht gerechnet hatte, war, dass es mich zuhause direkt nach unser Rückkehr total betroffen, nachdenklich und auch wütend machte. In den Ecken, die wir bereisten, war es so gut wie nicht möglich, auch nur 50 Meter abseits der Pad spazierenzugehen, es sei denn, man ist irgendwo eingebucht oder zahlt Eintritt. Mir kam es schon als junges Mädchen unrecht vor, dass Land und Landschaft besessen werden kann. So krass wie hier habe ich es aber bislang nirgends gespürt. Vor allem lebten hier die San - ohne Zäune.
Am nächsten Tag lernten wir die Bedeutung der Zäune kennen und dass sie heutzutage einen Schutz bilden vor 4x4-Fahrern, die mit einer der Selbstbefriedigung dienenden Fahrt abseits der Pad den Boden auf Jahre zerstören.
Trotzdem, im Nachherein kam mir das bedrückende Gefühl so richtig hoch.
Die Flucherei ging jetzt erst richtig los als wir - sowieso schon spät dran und erschöpft - 3 km durch tiefen Sand zur Farn Gunsbeys schieben, ächzen, drücken mussten. Es war Sand in Bestform.
3 km können so endlos lang sein.
Auf der Farm angekommen, parkten wir die Räder auf der ersten Zeltmöglichkeit und gingen zum Haus. Es stand offen, aber keiner war da.
Müde wir wir waren, bauten wir schnell auf und verschwanden nach einem leckeren Mahl schnell zähneklappernd im Schlafsack.
Leckeres GERICHT: Spaghetti, getrocknete Zwiebeln, getr. Knoblauch, getr. Pastakräuter, Öl, 1 Dose Erbsen, 1 Packung Vakuum-Thunfisch.
INFO:
- Abzweig Asphaltstr. östl. von Aus - Farm Gunsbewys 90 km
- ca. 250 hm
- Übernachtung Gunsbewys 100 ND
10 July 2006
3 - von Windhoek nach Aus
Unser Ziel war nun, möglichst einige Stunden vor Sonnenuntergang Köcherbaumwald zu sein. Ganz schön ehrgeizig, aber es klappte!
Arbeitspünktlich wachte ich um 5.51 Uhr auf. Prima, und das erste zarte Licht gab es bereits.
Um 7.40 Uhr rollten wir zur Kreuzung Richtung Keetmanshoop und saßen eine Viertelstunde später bequem vorne in einem Suzuki-Bus. Leider ging die Fahrt nur bis Rehoboth, doch so kamen wir bei der Tanke zu einem Frühstück mit Kaffee und Pie.
Hinter Windhoek erstreckten sich die Berge des Khomas-Hochlands. Langsam öffnete sich die Landschaft, die Berge wurden niedriger und stnaden nujn vereinzelt, genau wie die Bäume. Beeindruckende Weiter mit den am Horizont schwimmenden Inselbergen.
In Rehoboth waren wir anfangs nicht geduldig genug und hätten fast ein teures Taxi genommen, doch bald stoppte ein netter Südafrikaner mit einem leeren Autotransporter. Er nahm uns sofort mit und wir hatten für die 420 km eine kurzweile Fahrt (allerdings mit Udo Jürgens als geknisterte Audio-Untermalung).
Im Osten lockten mich die leuchtend roten Ausläufer der Kalahari. Hierher muss ich unbedingt noch in diesem Leben.
Um 15 Uhr erreichten wir das Garas Quivertree Camp mit den Bäumen und den rotbraunen Granitwollsäcken. Welch eine Freude, die Zufahrt entlang zu fahren, die bereits von den lustigen künstlerisch gestalteten Figuren der Besitzerin geschmückt ist.
Es war noch besser als ich erwartet hatte. Einfach die Atmosphäre, die ich so mag.
Weite, Felsen, die tollen Bäume, Ruhe, der Platz etwas freakig, vor allem liebevoll zurecht gemacht.
INFO Garas Quivertree Camp:
- 24 km nördl. von Keetmanshoop an der B1
- 70 ND
- freundliche Betreuung, schlichte Sanitäranlage, kein Laden
Schnell bauten wir das Zelt auf, so dass vorm Sonnenuntergang noch etwas Zeit für mein Yoga blieb. Vkrsasana (Baumhaltung) vor dem Köcherbaum!
Der Sonnenuntergang vom "Gipfel" war herrlich afrikanisch.
Unter dem Kreuz des Südens brutzelten wir leckere Kürbiswürfel mit Petersilie und Kartoffeln. Dazu ein Bier.
Bereits um 2o Uhr liegen wir in den Schlafsäcken und sind zu müde zum Lesen.
Am nächsten Morgen war ich wieder um 5.50 Uhr quietschwach und genoss bei beidseitig geöffnetem Zelt auf der einen Seite den Vollmond, auf der anderen Seite die Färbung des Himmels kurz vor Sonnenaufgang.
Bald hielt mich nichts mehrund ich marschierte mit beiden Kameras zum Sonnenaufgang. Für eine Stunde trieb ich mich zwischen Steinen und Köcherbämen umher, bewunderte die zweifarbige Rinde. Kühlglattgrau dort, wo sie noch fest am fasrigen Stamm anliegt. Zartgoldgelb dort, wo sie sich von außen her lockert.
An diesem schönen Ort ließen wir uns ganz viel Zeit. Gegen 14 Uhr begannen wir unsere rasante Fahrt mit rückenwind nach Keetmanshoop. Es war sehr hell, sowohl vom Licht als auch vom blassen, hohen Gras.
Keetmanshoop gefiel mir nicht, aber lasst euch nicht abschrecken: Alles Eindrücke sind subjektiv. Staubig, keine Atmospähre. Die Touri-Info ist so uneffektiv wie im Reiseführer beschrieben.
Wir schlugen uns den Bauch voll in Uschi's Café und fuhren hinaus in Richtung R.S.A. zu Lafenis Camp mitten im Nichts. Es ist ganz nett angelegt und sehr sauber. Ich fühlte mich wie auf einem Camping im Westen der USA. Trocken, Swimmingpool, gezüchtete Köcherbäume, die mit ihrem schlanken Stamm hier wie Sukkulenten aussahen, Kakteen.
Lange klönten wir bei Wein am Tisch.
INFO Lafenis Rest Camp:
- 4 km s.ö. Keetmanshoop an der B1
- 90 ND
- Restaurant (von uns nicht benutzt), kein Laden
- Garas - Lafenis 30 km
- 50 hm
- in Keetmanshoop reichlich Einkaufsmöglichkeiten vorhanden
Gleich das erste Auto nimmt uns mit, ein Werkstattbesitzer, der ein Auto austestet, warum auch immer - uns war es nicht ersichtlich. Interessant sind die sich so ergebenden Gespräche.
Hier bei Seeheim war so gut wie kein Verkehr. Wir mussten tatsächlich eine Stunde warten ;-), weil einfach kein Auto kam oder es ein vollen Touri-Auto war.
Dem jungen Mann, der später anhielt, bot Frank 100 ND an, so war er glücklich und wir auch. Es war ein CocaCola-Angestellter, der für einige Wochen nach Lüderitz versetzt worden war und sich in der Einsamkeit und der Weite der Landschaft ganz fürchterlich mopste. Dieses machte er wett mit einem besonders draufgängerischen Fahren, am liebsten in den Kurven.
Völlig überraschend wurde die Landschaft 2 Kilometer nach Seeheim spektakulär, doch das wussten wir leider nicht. Anderen Radfahrern empfehle ich die Strecke Seeheim - Goageb. Auch hier hatte der Fish-River sein Bett in die Berge gegraben. Bis Goageb war es interessant, danach vor allem unglaublich weit. Weit und flach. Trotzdem stieg dieses Plateau unmerklich um 500 Höhenmeter an.
In Aus erwarteten uns freundliche rote Granitberge, einige gelbe Blumen und eine angenehme Dorfatmosphäre. Der Laden war ein Erlebnis. Es gab quasi alles, incl. einem riesigen Hund im Bett und einem Deutsch sprechenden Beseitzer.
Das Restaurant war nett, die Auslieferung der Bestellung eher merkwürdig. Was soll's, es war amüsant und satt wurden wir.
Der ortskundige Steve (THANK YOU) machte uns Mut für die D 707. Endlich einmal überhaupt Auskünfte! Er beschrieb uns die Strecke detailliert und meldete uns auf der Gunsberyn an.
- TIPP: Hier im Laden wie auch woanders gibt es tolle Satellitenaufnahmen mit eingezeichneter Strecke zu kaufen. Nicht nur ein Augenschmaus sondern unterwegs hilfreich, um grob beurteilen zu können, was auf einen zukommt.
Der letzte Blick zurück auf Asphalt:
07 July 2006
2 - Windhoek
Die ersten Momente in einem neuen Land sind immer die ganz Speziellen. Ich versuche, ganz achtsam zu sein und sie als etwas Besonderes wahrzunehmen. Hier war es die kristallklare, prickelnde Luft, die uns begrüßte und die Weite. Das Flugzeug sah ganz verloren in ihr aus.
Da wir im Flugzeug hinten saßen, waren wir mit bei den letzten, die ausstiegen, also auch in der Schlange bei der Immigration. Oh weh, wir standen und standen ..... und wurden etwas nervös. Immerhin mussten wir noch die Räder aufbauen und die 50 Kilometer mit 2 Nächten wenigen Schlafes in den Knochen radeln. Die Tage sind im Juli sehr kurz, spätestens um 16.30 Uhr wollten wir im Guesthouse sein.
Während die zuerst ausgestiegenden Leihwagenfahrer mittlerweile wohl schon in Windhoek sein dürften, waren wir gerade erst vor dem Flughafen am Basteln.
Wir fanden ein ruhiges Plätzchen. Ich versorgte uns ständig mit Kaffee und irgendwann waren auch wir auf der Straße.
Dieses Glücksgefühl "on the road again". Afrika!
Begeistert war ich von unserem ersten, damals noch exotischem Straßenschild. Leider ist uns nie ein Kudu vor die Augen gekommen.
Entgegen anders lautender Berichte fanden wir die Straße nach Windhoek vom Verkehr nicht schlimm. Frank hatte erst Probleme mit dem Linksverkehr, ich später mit den Hügeln.
Auf einer Radler-Homepage las ich vom Unterschätzen der Strecke. Der Schreiber fuhr ohne Wasser los. Sein Durst war mir eine Lehre, aber selbst unsere paar Liter reichten nicht. Es zieht sich hin, man ist auch vom Flug ausgedörrt und ausgelaugt. Außerdem wurde es so heiß wie später selbst in der Wüste kaum einmal.
TIPP: Genug Wasser und einen Snack mitnehmen.
Unsere erste Pause unter unserem ersten typisch afrikanischen Baum. Der Blick ging über die Weite zu vereinzelten Inselbergen, die die Entfernungen geradezu unterstrichen.
Unseren Weg durch Windhoek fanden wir einfach, da es zum Guesthouse bis auf die letzte Straße nur geradeaus ging. Allerdings nur in der Horizontalen, nicht in der Vertikalen. Windhoek liegt in recht steilen Hügeln. Nicht ohne Grund ist der Flughafen soweit auswärts gebaut.
Nach einer Erfrischungspause am Vorortskiosk erreichten wir das Rivendell Guesthouse. Hier hatte ich einen absoluten guten Griff getan. Durch Wolfgangs (http://www.bikeafrica.de.vu) Hinweis auf Cardbox GH kam ich zum Rivendell GH (http://www.rivendellnamibia.com/). Es ist genauso schön wie auf der Homepage zu sehen. Ein wunderbarer Ort um anzukommen. Wir picknickten am Swimmingpool, genossen die Pflanzen und die angenehme, ruhige Atmosphäre. Leider war selbst für mich das Wasser im Pool zu kalt, aber das mit den Füßen plantschen war besonders nach der Wüstenradtour sehr nett.
Es gibt eine große Küche, in der man kochen kann. Tee und Kaffee darf man sich einfach nehmen. Daneben gibt es ein "Wohnzimmer" mit Esstisch, Sofa und Fernseher (WM, kleines Finale!). Hier konnten wir während der Radtour Kleinigkeiten hinterlassen und während der Autofahrt unsere Räder und den Yak.
Es gefiel uns so gut, dass wir beschlossen, jegliche Hektik sein zu lassen und eine zusätzliche Nacht zu bleiben. Glückspilze wie wir sind erschienen die Leute nicht, die unser Zimmer reserviert hatten.
Am Sonnabend erledigten wir die Lebensmitteleinkäufe und versuchten, unsere Sorge, nämlich den Transport nach Keetmanshoop anzugehen.
Leider fährt die Eisenbahn nämlich nicht am Sonnabend und Linienbusse mit Fahrradtransport gab es nach meiner damaligen Information nicht. (Später trafen wir Radler, die ihre Räder verpackten und sie so mit nach CapeTown nehmen konnten).
Ja, der Transport über die langen Strecken war wirklich der Punkt, der mir bei der Planung das meistens Kopfzerbrechen machte.
Wir versuchten in Windhoek etwas über die Minibusse herauszufinden, doch keine Chance. Im Rivendell wusste niemand etwas, die Touri-Info war bereits geschlossen, wir wurden auf "irgendwo an der Indepentend" verwiesen und gaben schließlich auf.
Den Nachmittag verbrachten wir sehr angenehm im Cafe am Zoo unter einem riiiiesigen Gummibaum mit Blick auf das wochenendliche Treiben der Bewohner im Park.
TIPP:
Ja, dann gab es einen halbherzigen Versuch, direkt von Windhoek durch das Gebirge in Richtung Namib zu gelangen. So schön die Landschaft auch war, wir drehten nach 30 Kilometern um und übernachteten sozusagen notfallmäßig auf dem teuren und lauten Camping der Aerebusch Lodge am Eros Airport.
Bitte beachtet das Straßenschild!
Da wir im Flugzeug hinten saßen, waren wir mit bei den letzten, die ausstiegen, also auch in der Schlange bei der Immigration. Oh weh, wir standen und standen ..... und wurden etwas nervös. Immerhin mussten wir noch die Räder aufbauen und die 50 Kilometer mit 2 Nächten wenigen Schlafes in den Knochen radeln. Die Tage sind im Juli sehr kurz, spätestens um 16.30 Uhr wollten wir im Guesthouse sein.
Während die zuerst ausgestiegenden Leihwagenfahrer mittlerweile wohl schon in Windhoek sein dürften, waren wir gerade erst vor dem Flughafen am Basteln.
Wir fanden ein ruhiges Plätzchen. Ich versorgte uns ständig mit Kaffee und irgendwann waren auch wir auf der Straße.
Dieses Glücksgefühl "on the road again". Afrika!
Begeistert war ich von unserem ersten, damals noch exotischem Straßenschild. Leider ist uns nie ein Kudu vor die Augen gekommen.
Entgegen anders lautender Berichte fanden wir die Straße nach Windhoek vom Verkehr nicht schlimm. Frank hatte erst Probleme mit dem Linksverkehr, ich später mit den Hügeln.
Auf einer Radler-Homepage las ich vom Unterschätzen der Strecke. Der Schreiber fuhr ohne Wasser los. Sein Durst war mir eine Lehre, aber selbst unsere paar Liter reichten nicht. Es zieht sich hin, man ist auch vom Flug ausgedörrt und ausgelaugt. Außerdem wurde es so heiß wie später selbst in der Wüste kaum einmal.
TIPP: Genug Wasser und einen Snack mitnehmen.
Unsere erste Pause unter unserem ersten typisch afrikanischen Baum. Der Blick ging über die Weite zu vereinzelten Inselbergen, die die Entfernungen geradezu unterstrichen.
Unseren Weg durch Windhoek fanden wir einfach, da es zum Guesthouse bis auf die letzte Straße nur geradeaus ging. Allerdings nur in der Horizontalen, nicht in der Vertikalen. Windhoek liegt in recht steilen Hügeln. Nicht ohne Grund ist der Flughafen soweit auswärts gebaut.
Nach einer Erfrischungspause am Vorortskiosk erreichten wir das Rivendell Guesthouse. Hier hatte ich einen absoluten guten Griff getan. Durch Wolfgangs (http://www.bikeafrica.de.vu) Hinweis auf Cardbox GH kam ich zum Rivendell GH (http://www.rivendellnamibia.com/). Es ist genauso schön wie auf der Homepage zu sehen. Ein wunderbarer Ort um anzukommen. Wir picknickten am Swimmingpool, genossen die Pflanzen und die angenehme, ruhige Atmosphäre. Leider war selbst für mich das Wasser im Pool zu kalt, aber das mit den Füßen plantschen war besonders nach der Wüstenradtour sehr nett.
Es gibt eine große Küche, in der man kochen kann. Tee und Kaffee darf man sich einfach nehmen. Daneben gibt es ein "Wohnzimmer" mit Esstisch, Sofa und Fernseher (WM, kleines Finale!). Hier konnten wir während der Radtour Kleinigkeiten hinterlassen und während der Autofahrt unsere Räder und den Yak.
Es gefiel uns so gut, dass wir beschlossen, jegliche Hektik sein zu lassen und eine zusätzliche Nacht zu bleiben. Glückspilze wie wir sind erschienen die Leute nicht, die unser Zimmer reserviert hatten.
Am Sonnabend erledigten wir die Lebensmitteleinkäufe und versuchten, unsere Sorge, nämlich den Transport nach Keetmanshoop anzugehen.
Leider fährt die Eisenbahn nämlich nicht am Sonnabend und Linienbusse mit Fahrradtransport gab es nach meiner damaligen Information nicht. (Später trafen wir Radler, die ihre Räder verpackten und sie so mit nach CapeTown nehmen konnten).
Ja, der Transport über die langen Strecken war wirklich der Punkt, der mir bei der Planung das meistens Kopfzerbrechen machte.
Wir versuchten in Windhoek etwas über die Minibusse herauszufinden, doch keine Chance. Im Rivendell wusste niemand etwas, die Touri-Info war bereits geschlossen, wir wurden auf "irgendwo an der Indepentend" verwiesen und gaben schließlich auf.
Den Nachmittag verbrachten wir sehr angenehm im Cafe am Zoo unter einem riiiiesigen Gummibaum mit Blick auf das wochenendliche Treiben der Bewohner im Park.
TIPP:
- Im Supermarkt im Wernell (?) Einkaufszentrum an der Mandume Ndemufayo Ave gibt es alles, was Radler's Herz begehrt. Auch Leichtes und Getrocknetes. Selbst "Heiße Tasse", meine Notnahrung, bekommt man dort. Auch den ganzen Sa. geöffnet.
- Schräg gegenüber ist Cymot, ein Outdoorausrüster. Es gibt blaue Camping-Gas-Kartuschen, was uns besonders glücklich machte. Aus nordafrikanischer Erfahrung heraus hatten wir überhaupt keine Lust auf den Whisperlight und hatten zusätzlich den kleinen Gaskocher eingepackt und: Bingo!
- Cymot schließt am Sa. um 13 Uhr.
- Eigentlich wäre das Gas gar nicht nötig gewesen, weil das Benzin deutlich sauberer als in anderen Teilen Afrikas ist. Wir hatten keinerlei Probleme mit verrustem Zeug, verstopften Düsen, verschmierten Klamotten. :-)
Ja, dann gab es einen halbherzigen Versuch, direkt von Windhoek durch das Gebirge in Richtung Namib zu gelangen. So schön die Landschaft auch war, wir drehten nach 30 Kilometern um und übernachteten sozusagen notfallmäßig auf dem teuren und lauten Camping der Aerebusch Lodge am Eros Airport.
Das Beste noch war das Rentnerehepaar nebenan auf ihrem letzten Camping-Trip. Sie luden uns auf einen Klönschnack ein, weil sie uns von ihren Erfahrungen erzählen wollten.
06 July 2006
1- von Harburg nach Windhoek
Am 6. Juli 2006 starteten wir unsere Reise auf den afrikanischen Kontinent direkt bei mir zuhause. Eigentlich wollten wir die 15 Kilometer stilgerecht mit Sack und Pack, sprich 9 Gepäcktaschen und einem BobYak (Anhänger) zum Bahnhof fahren. Doch aus praktischen Gründen wurde der BobYak fluggerecht eingeschnürt, incl. Wasserkanister, Kocher, Essen, ....... So fuhr meine Freundin das Gepäck zum Harburger Bahnhof und erwartete uns dort mit einem köstlichen Eisshake. Da es einer der ersten Hamburger heißen Tage war, war es mehr als Willkommen.
Die Zugfahrt war die reinste Erholung. Das Fahrradabteil war fast leer und nebenan fand ich eine freie Sitzbank zum Dösen. Zum ersten Mal in meinem Leben fuhr ich am deutschen Rhein entlang. So starteten meine Reiseeindrücke bereits in Deutschland.
Schweißtreibend wurde es noch einmal am Frankfurter Flughafen. Das ganze Gerödel wollte transportiert werden und die Fahrstühle sind so mini, dass es schon eine logistische Aufgabe war. Wir waren super rechtzeitig als Erste am Check-In und hätten nach unserer Rechnung noch eine Stunde Zeit zum Verpacken der Räder, um trotzdem noch vorne in der Schlange zu sein. Womit wir nicht gerechnet hatten: Die meisten Passagiere schienen statt 2 eher 3 Stunden vor Abflug zu kommen. So waren wir leider eine der Letzten, die eincheckten.
TIPPS für Air Namibia:
Der Flug verlief unspektakulär und leider nachts. Wir hätten zu gerne gesehen, worüber wir fliegen. Schließlich war es außer Nordafrika für uns beide faszinierendes Neuland. So verfolgten wir auf dem kleinen Monitor die Linie unseres Fluges auf der Afrika-Karte und ließen unsere Phantasie spielen.
Die Zugfahrt war die reinste Erholung. Das Fahrradabteil war fast leer und nebenan fand ich eine freie Sitzbank zum Dösen. Zum ersten Mal in meinem Leben fuhr ich am deutschen Rhein entlang. So starteten meine Reiseeindrücke bereits in Deutschland.
Schweißtreibend wurde es noch einmal am Frankfurter Flughafen. Das ganze Gerödel wollte transportiert werden und die Fahrstühle sind so mini, dass es schon eine logistische Aufgabe war. Wir waren super rechtzeitig als Erste am Check-In und hätten nach unserer Rechnung noch eine Stunde Zeit zum Verpacken der Räder, um trotzdem noch vorne in der Schlange zu sein. Womit wir nicht gerechnet hatten: Die meisten Passagiere schienen statt 2 eher 3 Stunden vor Abflug zu kommen. So waren wir leider eine der Letzten, die eincheckten.
TIPPS für Air Namibia:
- Frühbucherrabatt bei Buchung bis Ende Januar
- CheckIn eher 3 Stunden vor Abflug falls Platzwahl gewünscht
- Flugzeiten werden häufig geändert. Nachfragen, bes. auch vor Rückflug
- Flugpreis nach CapeTown ist nicht teurer als "nur" nach Windhoek, außer zusätzliche Flughafensteuer
- Bei Zahlung am Flughafenschalter für z.B. Sperrgepäck Bargeld bereithalten. Kreditkarte wird nicht akzeptiert.
Der Flug verlief unspektakulär und leider nachts. Wir hätten zu gerne gesehen, worüber wir fliegen. Schließlich war es außer Nordafrika für uns beide faszinierendes Neuland. So verfolgten wir auf dem kleinen Monitor die Linie unseres Fluges auf der Afrika-Karte und ließen unsere Phantasie spielen.
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