20 January 2006

0 - Namibia Sommer 2006

Eigentlich sollte ich "Winter 2006" schreiben, aber für uns war es die Sommerreise des Jahres 2006.

Namibia geisterte in unseren Köpfen seit unserer ersten Fahrradreise nach Marokko. Als ich letztes Jahr in Ladakh ein holländisches Radlerpärchen traf , die mir von der Machbarkeit berichteten, war mir klar: Ich will da hin! Manchmal im Leben reicht so ein Beschluss, damit es wahr wird. Dass es so schnell sein sollte, freute mich natürlich, war aber eher ein Wunder.
Es trugen 4 Begebenheiten zur Verwirklichung bei:
  1. Frank kaufte "heimlich" einen Reiseführer mit wunderschönen Bildern bei einem meiner langen Buchhandlungsaufenthalten.
  2. Ich werde nicht jünger. Wer weiß, wie lange ich solche Reisen noch machen kann. Ja, schon ein Druck. Auch wenn ich mindestens bis 75 noch Abenteuerreisen machen möchte. :-)
  3. Als Frank im Winter den Unfall in Marokko hatte, half uns ein Pärchen mit Medikamenten. Der Mann war "zufällig" ein großer Afrika-Kenner und bereits mehrmals mit seinem Jeep in Namibia unterwegs gewesen. Er zeichnete uns eine Skizze seines Tourvorschlages, der sich genau mit Franks eigener Idee deckte.
  4. Im Januar surfte ich *nur so* nach Windhoek-Flügen. Uuups, LTU erhöht die Preise von Tag zu Tag. Aaaah, Air Namibia hat einen Early Bird-Preis und vor allem ist mein allererster Urlaubstag der allerletzte Tag der Nebensaison. Das wird in den nächsten x Jahren nicht mehr der Fall sein. Der Preis für den Transport des Fahrrades ist allerdings so hoch, dass dafür *fast* schon ein neues gekauft werden könnte. In Cpt mussten wir glücklicherweise dann etwas weniger zahlen als angekündigt.

Als sich im netten Telefonat mit der Namibia-Buchungszentrale herausstellte, dass ein Weiterflug nach Südafrika sozusagen im Preis mit eingeschlossen sei, außer zusätzlichen Flughafensteuern, kribbelte es und tut es auch wieder beim Schreiben: Ich fliege zu meinen Pinguinen. Den Pinguinen bei Boulders in der Nähe von Cape Town.
Ja, Pinguine in ihrer selbst gewählten Umgebung zu sehen, ist ein weiterer Traum, dessen Erfüllung eigentlich nur bei einem Lottogewinn lebbar gewesen zu sein schien.
Schon lustig, nach Südafrika zu fliegen und nur zu den Pinguinen zu wollen. Aber genau so machten wir es, damit von unserer eigentlichen Reise nach Namibia weder an Zeit noch an Eindrücken zu viel verloren ginge.

Unsere Runde stand für Frank eigentlich von Anfang an fest, doch ich *musste* natürlich noch ganz viele Wenn und Aber's beipuhlen.

Im März sah ich bei meinen Freunden Ingo und Beate die ersten Etosha-Photos meines Lebens. Bis dahin war eigentlich nur die Wüste mein Ziel gewesen, doch die Vorstellung, Nashörner, Zebras, Giraffen und Elefanten direkt vor meinen Augen in der faszinierenden Landschaft zu sehen, weckte Begehren.
Ich überredete Frank und stresste mich mächtig mit der Festlegung eines Zeitplanes, weil der notwendige Leihwagen und der Etosha-Zeltplatz gebucht sein mussten. So etwas ist nun gar nicht mein Ding und rangiert mit den ungeliebten Teilen einer Reise bei mir gleich hinter Packen. Ich gehöre nämlich zu der seltenen Spezies von Reisesüchtigen, die packen hassen und vor Reisefieber oft richtig krank sind. Manchmal schon habe ich auf meinem halbgepackten Rucksack gesessen und vor Verzweiflung beschlossen NIE wieder zu reisen.
Falls es noch jemandem so geht, kann er oder sie mir zur Gründung einer virtuellen Selbsthilfegruppe mailen. ;-)

Zum Glück heilt diese Krankheit, sowie ich die erste Stunde unterwegs bin. Meist bin ich total erschöpft, aber strahlend und freuend auf all das, was ich erleben werde.
So war es auch diesmal.

Unser Zeitplan: ........




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